Grußwort der MIR-Präsidentin

...

Liebe MIR-Freunde !

Herzlich begrüße ich Sie zu unserem Winterprogramm 2004 und wünsche Ihnen ein gesundes Neues Jahr, mit viel Freude, Liebe und Besinnung.

Das vorige Jahr, das wir dem 300. Jubiläum der legendären Stadt an der Newa - St. Petersburg - und dem 200. Geburtstag des großen russischen Dichters, Denkers und Diplomaten Fjodor Iwanowitsch Tjutschew (1803 - 1873) gewidmet haben, war für MIR sehr erfolgreich. Allein die Herausgabe der zweisprachigen Jubiläumskalender "Fjodor Tjutschews Frühling in Bayern" und "Hommage an St. Petersburg", die begeisterten Zuspruch beim Leser fanden, brachte uns viele neue Mitglieder und Freunde weit über die Grenzen Bayerns und Deutschlands hinaus. Auch die Veranstaltungen waren gut besucht, obwohl sie sich hauptsächlich mit den vergangenen Jahrhunderten beschäftigten. Aber sagt man nicht: "In der Vergangenheit liegt oft die Zukunft" ?

Am meisten spürt man es, wenn man einen politischen Aufsatz Tjutschews liest, "Russland und Deutschland", den er genau vor 160 Jahren in München schrieb. Einiges könnten man direkt in unsere Zeit übertragen, so etwa wie: "Über Russland wird viel gesprochen, heutzutage ruft es eine wache und besorgte Neugier hervor, es ist offensichtlich zu einer der größten Sorgen unseres Jahrhunderts geworden ... Was ist Russland? was ist der Sinn seiner Existenz, sein historisches Gesetz? Woher ist Russland gekommen? Wohin strebt es? Was drückt es aus?..." Später, als Tjutschew nach zwanzig Jahren seines Aufenthalts in Bayern zurück nach St. Petersburg gekommen war, verfasst er seinen berühmten Vierzeiler:

 

"Mit dem Verstand allein ist Russland nicht zu fassen,

Gewöhnlich Maß misst es nicht aus:

Man muss ihm sein Besondres lassen -

Das heißt, dass man an Russland glaubt."

 

Ach, wie schön war es mit Tjutschew das ganze Jahr 2003, das bei uns als Tjutschew-Jahr für immer in Erinnerung bleiben wird. Dafür wird auch das schöne bronzene Tjutschew-Denkmal im Finanzgarten sorgen, das vom Bayerischen Ministerpräsident Edmund Stoiber und dem russischen Außenminister Igor Ivanow am 11.12.2003 festlich enthüllt wurde. Die historische Ausstellung des Bayerischen Hauptstaatsarchivs "Von Newa bis Isar", die anlässlich des 200. Geburtstages des Dichters eröffnet wurde, hat man um einen Monat, bis zum 11.01.2004 verlängert (Ludwigstr. 14, täglich außer Montag, von 10 bis 18 Uhr, Eintritt frei), und am 26.01.2004 widmet die Nietzsche-Gesellschaft in der Seidlvilla einen Gedenkabend Tjutschew und seinem Freund, Heinrich Heine.

 

Wir aber werden uns nun der vorigen Jahrhundertwende zu - der Zeit, in der ein junger praktizierender Arzt aus der weiten russischen Provinz, zu einem großen Erzähler und Dramatiger wurde. Das Jahr 2004 gehört bei MIR - Anton Pawlowitsch Tschechow (1860 - 1904), dessen 100. Todestag wir am 2. Juli 2004 begehen werden. Ein Tschow-Jahr also. Es lebe Tschechow!

                                                                       Tatjana Lukina, Präsidentin von MIR e.V.

....

.

Titelseite

zum Anfang

Verein

Veröffentlichungen

Veranstaltungen

Verschiedenes