Einführende Worte zum MIR-Puschkin-Jahr

Heute vor 200 Jahren, am 6. Juni (26. Mai) 1799, wurde der geniale russische Dichter, Schöpfer der russischen Literatursprache, Alexander Sergejewitsch Puschkin in Moskau geboren. Anläßlich dieses für jeden Russen wichtigen Datums veranstalten wir - "MIR e.V., das Zentrum russischer Kultur in München" - im Rahmen der "Moskauer Tage", die unter der Schirmherrschaft des bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Edmund Stoiber und des Moskauer Oberbürgermeisters Juri M. Luschkow im Juli 1999 in Bayern stattfinden werden, ein Puschkin-Fetival, das über das ganze Jahr dauert. Unser Fest im Gasteig, welches genau am Tage des 200. Geburtstages des großen Dichters gefeiert wird, ist der Höhepunkt des MIR-Puschkin-Jahres.

Seine Werke, darunter der Versroman "Eugen Onegin", die Poeme "Ruslan und Ludmila", "Der Gefangene des Kaukasus", "Die Zigeuner", Dramen wie "Rusalka", "Boris Godunow", "Mozart und Salieri", "Der geizige Ritter", "Der steinerne Gast", die Erzählungen "Pique Dame" und "Schneesturm", inspirieren russische Komponisten bis zum heutigen Tag. Mit Puschkin hat die russische Oper in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Weltgeltung erlangt, und auf der Schwelle des 21. Jahrhunderts gehört sie zum Glanzrepertoire der Weltopernbühnen.

Seine leichte, elegante Lyrik, von fast allen russischen Klassikern vertont, gehört zu den Perlen des musikalischen Schatzes Rußlands.

Sein faszinierender und zugleich tragischer Lebensweg - Puschkin starb mit 37 Jahren an den Folgen eines Duells - bewegt die Herzen, nicht nur die der Russen.

Puschkin - ein russisches Schicksal ? Gibt sein Wort, sein Streben nach Freiheit, sein Suchen nach Gerechtigkeit, seine Auffassung menschlicher Würde und würdigen Daseins - eine Antwort auf die Fragen nach der Vergangenheit und die Zukunft Rußlands ?

Wenn man sich für Rußland und seine Volksseele interessiert, ist es zu empfehlen, sich mit den Werken und dem Schicksal Puschkins, dieser Lichtgestalt der russischen Kultur, der "Ikone russischer Intellektueller" und der "geistigen Stütze Rußlands" auseinanderzusetzen. Wenn man russische Menschen besser verstehen möchte, sollte man mit Puschkin anfangen. Denn, wenn die Russen die Wahl hätten, sich einen anderen Namen und eine andere Identität zu suchen - hätten sie sich höchstwahrscheinlich zu einem "Puschkinland" gemacht.

Alle Münchnerinnen und Münchner, die dem "Echo des russischen Volkes" lauschen möchten, sind bei unserem Festival willkommen.
 

Ihre Tatjana Lukina, MIR-Präsidentin

 
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