6. Mai 2018: Der russische Faust ~ Русский Фауст

Sonntag, 6. Mai 2018, 19.00 Uhr
Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b
80802 München

.

Im Rahmen des Faust-Festivals München: Der russische Faust

Faust

Die Volkslegende von Faust, einem Menschen, der nach grenzenloser Erkenntnis strebt und einen Pakt mit dem Teufel schließt, welcher ihm solches ermöglichen sollte, wurde nach der literarischen Bearbeitung von Johann Wolfgang von Goethe zum internationalen Mythos. Kein Wunder, dass auch die russischen Literaten von Goethes „Faust“ fasziniert waren. Mit seinem Gedicht „Der Dämon“ begann Alexander Puschkin 1823 die russische Bearbeitung der Faust-Thematik. 1841 verfasste Michail Lermontow sein Poem „Der Dämon“ über einen gefallenen Engel, der sich gegen Gott erhebt. Iwan Turgenjew schrieb 1856 eine Erzählung in Briefen, die er „Faust“ nannte. Zwar ist diese Erzählung der Liebe gewidmet, doch spielt darin der Goethesche „Faust“ eine zentrale Rolle. In seinem Roman „Die Sanfte“ (1876) kehrte Fjodor Dostojewskij die Bedeutung der “Faust“-Verse um und ersetzte den Dämon durch den Menschen: Der Mensch sei es, der immer das Böse schafft, indem er das Gute will.
Als 1966, 26 Jahre nach Michail Bulgakows Tod, sein Roman „Meister und Margarita“ erschien, sorgte das in der Sowjetunion für ein „Erdbeben“. Durch diesen Roman, der phantastisch skurriles Abenteuer, beißende Satire und romantische Liebesgeschichte in einem ist und philosophische Aspekte, Fragen zu Gut und Böse, Gott und Teufel, Leben und Tod vereint, wurde Michail Bulgakow weltberühmt und sein Roman erlangte den Namen „russischer Faust“.
Die Literaturwissenschaftlerin Dr. Natalie Reber stellt den Roman und seine mystischen Figuren vor, darunter auch den Voland, den Teufel, der im Moskau der dreißiger Jahre auftaucht. Der Schauspieler Arthur Galiandin liest aus dem Roman die spannendsten Szenen vor und die Sängerin Svetlana Prandetskaya, in Begleitung des Gitarristen Andrey Parfinovitch, singt die berühmten russischen Romanzen.

N. Reber

Русский Фауст
Легенда о Фаусте, человеке, стремящемуся к безграничному знанию и заключившему пакт с дьяволом, стала благодаря поэме Иоганна Вольфганга фон Гёте всемирно известным мифом. Поэтому неудивительно, что и русские литераторы не могли пройти мимо этой темы. А. С. Пушкин в 1823 г. своим стихотворением «Демон» начал русскую трактовку темы Фауста. М. Ю. Лермонтов написал в 1841 г. свою поэму «Демон» о падшем ангеле, восставшем против Бога. Спустя 15 лет И. С. Тургенев назвал свою новеллу в письмах, центральная роль в которой принадлежит поэме Гёте «Фауст». Ф. М. Достоевский в романе «Кроткая» (1876) поставил смысл «Фауста» с ног на голову, заменив образ демона человеком, делающим зло, но при этом желающим добра. В 1966 г., 26 лет спустя после смерти автора, выходит в свет роман Михаила Булгакова «Мастер и Маргарита», принесший писателю мировую известность. Этому роману, включающему в себя фантастику, сатиру, вопросы о добре и зле, о Боге и дьяволе и романтическую историю любви, суждено было стать «Русским Фаустом». Доклад литературоведа Натальи Робертовны Ребер.

Eintritt/вход: € 15,00
ermäßigt/льготный – € 10,00
Kartenreservierung: 089/351 69 87

.
.



  • Keine Kommentare