Grußwort der MIR-Präsidentin

zum Jahre 2003

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Liebe MIR-Freunde,

bei den letzten „Petersburger Dialogen“ wurde entschieden, dass das Jahr 2003 als „Jahr russischer Kultur in Deutschland“ in die Kulturgeschichte der Bundesrepublik eingehen soll. Zwei große Ereignisse sollen dabei die Schwerpunkte bilden: 300. Gründungsjahr von St. Petersburg und 200. Geburtstag des großen russischen Dichters, Fjodor Tjutschew.

Eine MIR-Hommage an das „Venedig des Norden“  findet im kommenden Herbst statt. Den Frühling aber widmen wir einem Menschen, der wie kein anderer als eine symbolische Brücke zwischen unseren Kulturen steht, zwischen Moskau und Bayern, zwischen Russland und Deutschland, und der hier zu Lande, den Frühling seines Lebens verbracht hat - Fjodor Iwanowitsch Tjutschew (1803 – 1873). Als 18-järiger junger Diplomat kam er in Begleitung seines Djadka (Leibknecht) 1822 nach München und blieb, mit kurzen Unterbrechungen, bis 1844. Er fand hier Liebe, Familie und Freunde, zu denen auch Friedrich Schelling und Heinrich Heine gehörten. Er verstand es, in exklusiver Gesellschaft bayerischer Aristokratie einen unübersehbaren Platz als geistreicher und witziger Gesprächpartner einzunehmen, und übersetzte als einer der ersten Goethe, Schiller und Heine in die russische Sprache. In Russland wird sein Jubiläum per Erlass des Präsidenten feierlich begangen, UNESCO hat 2003 zu einem Tjutschew-Jahr erklärt.

Unser Verein hat sich zum Ziel gesetzt, den Namen Tjutschews  und vor allem seine Gedichte, im Land, das die Heimat seines Geistes war, endlich bekannt zu machen. Vor einigen Wochen brachten wir einen Jubiläumskalender –  "Tjutschew Kalender" – mit der Unterstützung der Bayerischen Staatskanzlei - heraus und bereiten nun eine ganze Reihe von literarisch-musikalischen Veranstaltungen vor, die im Gasteig und im Literaturhaus über das ganze Jahr verteilt, statt finden werden. Genau zu russischen Ostern starten wir ein Kulturfestival unter dem Motto „Tjutschews Frühling in Bayern“. Wir setzen uns auch dafür ein, dass die Straße vor der Salvatorkirche, in der Tjutschew 1829 mit Eleonore von Bothmer getraut wurde und fünf seine Kindern getauft wurden, den Namen, Fjodor Tjutschew-Weg, bekommt. Schließlich war er über zwanzig Jahre ein begeisterter Münchner, der dieses von ihm „geliebte Land“ in seiner genialen Dichtung verewigte.

                                                                       Tatjana Lukina, MIR-Präsidentin     

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